Bundeswehr als Bildungspartner?

bw_aktionAm 12. März fand im KuK die Studienmesse der Stadt Gera und des Landkreises Greiz statt. Neben vielen Hoch- und Fachschulen war auch die Bundeswehr vertreten. Immer öfter versucht das Militär auch auf solchen Veranstaltungen neue Rekruten zu gewinnen. Wir sehen die Bundeswehr nicht als normalen Bildungsträger. Versprochen wird eine „Karriere mit Zukunft“, eine gut bezahlte universitäre Ausbildung, eine „sichere“ Perspektive. Die Verpflichtung für viele Jahre, oft verbunden mit riskanten Kriegseinsätzen, wird dabei bewusst in den Hintergrund gerückt. Daher haben wir, die Linksjugend [’solid] Gera, gezielt junge Menschen angesprochen, die sich am Stand der Bundeswehr informierten. In zahlreichen Gesprächen haben wir vermittelt, dass Krieg kein Weg zur Lösung von Konflikten und Soldat kein normaler Beruf ist.

„Die speziell geschulten Jugendoffiziere der Bundeswehr präsentieren ihre Bildungsangebote nicht, weil es einfach nette Menschen sind oder Bildung die Aufgabe der Bundeswehr wäre, sondern mit einem knallharten Auftrag: Rekruten für neue Kriegseinsätze anzuwerben.“ kommentiert Marcel Buhlmann, Sprecher Linksjugend [’solid] Gera und Stadtratskandidat. Wir setzen uns dafür ein, dass junge Menschen aufgrund von schlechten Perspektiven und knappen Finanzen nicht dazu gezwungen sind, diesen Weg einzuschlagen. Wir fordern ein Werbeverbot für die Bundeswehr und stattdessen den Abbau finanzieller Hürden beim Zugang zu universitärer Bildung.

Linksjugend [’solid] Gera besorgt über Zusammengehen der „Bürgerschaft“ mit „AfD“

noafdDas Zusammengehen der Fraktion der sogenannten „Bürgerschaft“ mit den marktradikalen Rechtspopulisten der AfD auf einer Liste bewerten wir als höchstgefährlich. Die AfD macht vor allem Schlagzeilen durch undemokratische Aktionen der Führung, zerstrittenen Landesverbände, obskure  Forderungen einzelner Mitglieder und als Sammelbecken von gescheiterten Persönlichkeiten aus dem marktradikalen und rechten Spektrum. So hat beispielsweise Vorstandmitglied Konrad Adam mehrfach öffentlich angeregt den sogenannten “unteren Schichten” das Wahlrecht abzuerkennen. (1,2) Auch der zum wissenschaftlichen Beirat der AfD gehörende Volkswirtschaftsprofessor Roland Vaubel stellte Überlegungen in diese Richtung an. In seinem Beitrag „Der Schutz der Leistungseliten in der Demokratie“ (3) (http://wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/?p=17) diskutierte er, wie die sogenannten “Leistungseliten” vor der „Tyrannei der Mehrheit“, also der Demokratie geschützt werden können.

Auch auf regionaler Ebene gibt die AfD ein entsprechend gefährliches Bild ab. Ein Mitglied der AfD im Landkreis Greiz ist bekennender Neonazi (Köckert) und Anstifter der menschenverachtenden Aktionen gegen die dortige Flüchtlingsunterkunft in Greiz-Pohlitz.

Es zeigt sich, dass der Bürgerschaft jede Zusammenarbeit Recht ist, die dem Ausbau ihrer Position im Stadtrat dienlich sein könnte. Demokratie und Menschenrechte spielen dabei offenbar eine untergeordnete Rolle.

Quellen

 (1)    – www.welt.de/print-welt/article159946/Wer-soll-waehlen.html

 (2)    – www.freitag.de/autoren/andreas-kemper/zur-demokratiefeindlichkeit-der-afd

 (3)    – wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/