OTZ : PETA und Geraer Linksjugend fordern Auftrittsverbot von Zirkussen mit Wildtieren in Gera

Der Circus Voyage gastiert derzeit in Gera.„Hetzkampagne“: Zirkus-Sprecherin weist in Gera Kritik an Tierhaltung zurück

Tierschutzorganisation Peta und Geraer Linksjugend fordern Auftrittsverbot von Zirkussen mit Wildtieren in Gera

Gera. Bettina Richter klingt genervt und auch ein bisschen resigniert. Die Sprecherin vom Circus Voyage, der derzeit in Gera weilt, kennt die Vorwürfe der Tierschutzorganisation Peta bereits von anderen Gastspielorten. „Für mich ist das eine Hetzkampagne“, sagt Richter über die Anschuldigungen, die Haltungsbedingungen für Elefanten, Giraffen, Nashorn und Flusspferd seien mangelhaft, der Umgang mit den Tieren, die ihr Leben größtenteils auf Lkw-Transportern verbringen würden, sei rücksichtslos.

In einer Mitteilung der Peta-Pressestelle in Berlin, die bis auf den ausgetauschten Ort im selben Wortlaut auch bei den vorhergehenden Voyage-Gastspielen in Zwickau und Dresden verschickt wurde, rufen die Tierschützer die Bürger dazu auf, den Zirkus zu meiden.

Gleichzeitig bitten sie Stadtratsfraktionen und Verwaltung, ein kommunales Wildtierverbot für Zirkusbetriebe zu initiieren, wie Potsdam und Worms es zum Beispiel schon hätten. Offene Ohren haben sie bereits bei der Geraer Linken gefunden. Lena Hantelmann spricht sich im Namen der Geraer Linksjugend und bezugnehmend auf das ­Peta-Schreiben für ein Auftrittsverbot von Zirkussen mit Wildtieren in Gera aus. Damit solle nicht den Zirkusbetreibern geschadet, sondern den Tieren geholfen werden, heißt es.

„Es gibt Auflagen und die werden erfüllt“, sagt Bettina Richter vom Zirkus: „Das wird bei Zirkussen so oft kontrolliert wie bei keinem anderen Tierhalter.“ In Gera, so sagt sie, habe es bisher aber noch keine Veterinäramtskontrolle gegeben.

In ihren Augen wäre es gar nicht möglich, bei so strengen Behörden wie den deutschen auf Tour gehen zu dürfen, wenn nachweislich die Tiere leiden müssten. Zumal die insgesamt 80 Tiere, mit denen der Zirkus unterwegs ist, zum einen materielle Werte darstellen würden, zum anderen aber auch sozusagen Familienmitglieder seien. „Wir leben 365 Tage im Jahr mit ihnen“, so Richter: „Die Tiere sind unser Hauptmagnet.“

Dass bei ihrem Zirkus auch schon Tiere gestorben sind, wie von Peta und Linksjugend angeführt, bestätigt sie. Den Vorwurf der Tierquälerei weist sie naturgemäß von sich und sagt: „Auch in Afrika sterben Tiere an Krankheiten, nur kann man uns dafür keine Schuld geben.“ Auf der Internetseite erklärt der Zirkus, dass sich jeder Besucher mit einem Blick hinter die Kulissen selbst ein Bild von der Tierhaltung machen dürfe. „Auch wenn alle Vorgaben eingehalten werden, können Wildtiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden“, hält Lena Hantelmann von der Linksjugend dagegen. „Die Angst, dass Zirkusse ohne Wildtiere kein Publikum mehr haben, ist unbegründet.“ Sie verweist auf eine Umfrage, laut der 65 Prozent der Bürger ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen befürworten würden. Da es ein Verbot auf Bundesebene nicht gebe, sollten Kommunen selbst aktiv werden, meint sie.

Marcel Hilbert / 24.04.14 / OTZ

Quelle: http://gera.otz.de/web/gera/startseite/detail/-/specific/Hetzkampagne-Zirkus-Sprecherin-weist-in-Gera-Kritik-an-Tierhaltung-zurueck-371858815

 

 

Oster-Überraschungen der Linksjugend [´solid] im Hofwiesenpark

osternAm Ostersonntag gibt es von uns eine kleine Osterüberraschung im Hofwiesenpark. An vielen Stellen haben wir ein paar Kleinigkeiten für die Kleinsten platziert.
Wir wollen damit zeigen, wer uns in dieser Stadt mit am wichtigsten ist: Kinder und Familien.
Die Linksjugend will mit dieser Aktion auch darauf aufmerksam machen, dass es keineswegs unumstritten war, das der Hofwiesenpark nach der BUGA als Stadtpark eintrittsfrei allen Einwohnern und Besuchern der Stadt zur Verfügung steht. Wollte doch die CDU Kassenhäuschen für diesen Stadtpark aufstellen lassen. Zum Glück hat dies auch DIE LINKE im Stadtrat verhindert.

Geplante Schließung von 11 % der kommunalen Spielplätze erneut drastische Kürzung zu Lasten der Kinder

Am 07.04.2014 wurden die Mitglieder des Jugendhilfeunterausschusses mit einer Beschlussvorlage konfrontiert, die den sofortigen Rückbau von 11 kommunalen Spielplätzen zum Inhalt hatte. Diese Maßnahme bedeutet eine nochmalige Verschärfung des umstrittenen Haushaltsicherungskonzepts, das bisher die Schließung von 15 Spielplätzen in den nächsten 3 Jahren vorsah. Die dabei frei werdenden Plätze sollen als Bedarfsfläche für Spielplätze vorgehalten werden. Erst in der letzten Sitzung im November wurde besprochen bis Ende 2014 ein Spielplatzentwicklungskonzept auf Grundlage von Nutzungsdaten zu erarbeiten und daraus einzelne Maßnahmen abzuleiten.

Es gibt durchaus einige wenige Stadtteile die üppig mit Spielplätzen ausgestattet sind, in den meisten Stadtteilen muss aber lange überlegen werden, wo es einen Platz für die Kleinsten gibt. So sind zum Beispiel das Ostviertel und das Stadtzentrum derart unterversorgt, dass es vor allem für Kleinkinder keine wohnortnahen Angebote gibt.

„Sicher verändern sich in einer Stadt die Bedürfnisse der Menschen über die Zeit hinweg und das Angebot im Stadtteil muss daran ausgerichtet werden.“ ist sich Peter Jähnert, Mitglied im Unterausschuss für DIE LINKE, sicher. „Die Herangehensweise erst Spielplätze schließen zu wollen und danach zu schauen, welche davon vielleicht noch gebraucht werden könnten, lässt mich nur mit dem Kopf schütteln.“ so Jähnert weiter.

Eine sinnvolle Entwicklung und Anpassung von Spielangeboten kann nur auf Grundlage eines Spielplatzentwicklungskonzeptes geschehen, sind sich Antje Pelzel (Stadtelternbeirat) und Peter Jähnert (DIE LINKE) einig. Beide haben deshalb diese Vorlage im Unterausschuss abgelehnt, die jedoch mit den Stimmen aller anderen Fraktionen und der Verwaltung an den Jugendhilfeausschuss überwiesen wurde. Spielplätze, die einmal weg sind, werden in absehbarer Zeit nicht mehr neu entstehen und schlagen Lücken in eine von allen geforderte kinder- und familienfreundliche Stadt.

Bundeswehr als Bildungspartner?

bw_aktionAm 12. März fand im KuK die Studienmesse der Stadt Gera und des Landkreises Greiz statt. Neben vielen Hoch- und Fachschulen war auch die Bundeswehr vertreten. Immer öfter versucht das Militär auch auf solchen Veranstaltungen neue Rekruten zu gewinnen. Wir sehen die Bundeswehr nicht als normalen Bildungsträger. Versprochen wird eine „Karriere mit Zukunft“, eine gut bezahlte universitäre Ausbildung, eine „sichere“ Perspektive. Die Verpflichtung für viele Jahre, oft verbunden mit riskanten Kriegseinsätzen, wird dabei bewusst in den Hintergrund gerückt. Daher haben wir, die Linksjugend [’solid] Gera, gezielt junge Menschen angesprochen, die sich am Stand der Bundeswehr informierten. In zahlreichen Gesprächen haben wir vermittelt, dass Krieg kein Weg zur Lösung von Konflikten und Soldat kein normaler Beruf ist.

„Die speziell geschulten Jugendoffiziere der Bundeswehr präsentieren ihre Bildungsangebote nicht, weil es einfach nette Menschen sind oder Bildung die Aufgabe der Bundeswehr wäre, sondern mit einem knallharten Auftrag: Rekruten für neue Kriegseinsätze anzuwerben.“ kommentiert Marcel Buhlmann, Sprecher Linksjugend [’solid] Gera und Stadtratskandidat. Wir setzen uns dafür ein, dass junge Menschen aufgrund von schlechten Perspektiven und knappen Finanzen nicht dazu gezwungen sind, diesen Weg einzuschlagen. Wir fordern ein Werbeverbot für die Bundeswehr und stattdessen den Abbau finanzieller Hürden beim Zugang zu universitärer Bildung.

Linksjugend [’solid] Gera besorgt über Zusammengehen der „Bürgerschaft“ mit „AfD“

noafdDas Zusammengehen der Fraktion der sogenannten „Bürgerschaft“ mit den marktradikalen Rechtspopulisten der AfD auf einer Liste bewerten wir als höchstgefährlich. Die AfD macht vor allem Schlagzeilen durch undemokratische Aktionen der Führung, zerstrittenen Landesverbände, obskure  Forderungen einzelner Mitglieder und als Sammelbecken von gescheiterten Persönlichkeiten aus dem marktradikalen und rechten Spektrum. So hat beispielsweise Vorstandmitglied Konrad Adam mehrfach öffentlich angeregt den sogenannten “unteren Schichten” das Wahlrecht abzuerkennen. (1,2) Auch der zum wissenschaftlichen Beirat der AfD gehörende Volkswirtschaftsprofessor Roland Vaubel stellte Überlegungen in diese Richtung an. In seinem Beitrag „Der Schutz der Leistungseliten in der Demokratie“ (3) (http://wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/?p=17) diskutierte er, wie die sogenannten “Leistungseliten” vor der „Tyrannei der Mehrheit“, also der Demokratie geschützt werden können.

Auch auf regionaler Ebene gibt die AfD ein entsprechend gefährliches Bild ab. Ein Mitglied der AfD im Landkreis Greiz ist bekennender Neonazi (Köckert) und Anstifter der menschenverachtenden Aktionen gegen die dortige Flüchtlingsunterkunft in Greiz-Pohlitz.

Es zeigt sich, dass der Bürgerschaft jede Zusammenarbeit Recht ist, die dem Ausbau ihrer Position im Stadtrat dienlich sein könnte. Demokratie und Menschenrechte spielen dabei offenbar eine untergeordnete Rolle.

Quellen

 (1)    – www.welt.de/print-welt/article159946/Wer-soll-waehlen.html

 (2)    – www.freitag.de/autoren/andreas-kemper/zur-demokratiefeindlichkeit-der-afd

 (3)    – wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/